![]() ![]() ![]() ![]() Next: Begriffe von VermischtemUp: Menschen und Substanzen Previous: Menschen und Substanzen Substanzielle EinheitDescartes spricht in Verbindung mit dem Menschen mitunter von einer substanziellen Einheit.Dies hat, unter anderen,![]() Ich verstehe Descartes so, dass er durch den Gebrauch der Wendung ,substanzielle Einheit` nicht nur meint, die Einheit sei eine Einheit zweier Substanzen, was er auch für richtig hält, sondern dass das Resultat der Einheit selbst eine Substanz ist.Die Möglichkeit, die Wendung von der substanziellen Einheit so aufzufassen, als nenne Descartes ihr Produkt Substanz, etabliert für Hoffman sogleich eine Tatsache, mit der er weitere Annahmen stützen will: Dass Descartes den Menschen als Substanz betrachtet, bietet weitere Evidenz dafür, dass er ein menschliches Wesen für ein genuines Individuum hält. Descartes benutzt die Begriffe ,Substanz`, ,ens per se` und ,vollständiges Ding` in austauschbarer Weise und sie alle, behaupte ich, sind gleichbedeutend mit meinen Begriffen ,Individuum` und ,genuine Einheit`.Zuallererst hätte aber die Annahme, dass Descartes den Menschen als Substanz bezeichnen will, weiterer Belege bedurft. Die Stellen, an denen Descartes von einer substanziellen Einheit spricht, sprechen nicht für Hoffman. ![]() ![]() In dieser sechsten Meditation, in der ich von der Verschiedenheit des Geistes vom Körper handle, habe ich zugleich bewiesen, dass er mit diesem substanziell verbunden ist, und ich habe Gründe angeführt, von denen ich mich nicht entsinne, anderswo stärkere gelesen zu haben.Was waren dies für Gründe? Descartes hatte in der sechsten Meditation darauf hingewiesen, dass Sinnesempfindungen keine reinen Aktivitäten des denkenden Geistes zu sein scheinen, sondern sich vielmehr als von einer davon verschiedenen Außenwelt und einem Körper bewirkt zeigen. ![]() Diese substanzielle Einheit hindert einen nicht daran, einen klaren und deutlichen Begriff des Geistes allein als einer abgeschlossenen Sache zu haben.Descartes sagt hier implizit gerade, dass und warum der Mensch nicht eine Substanz sei: weil er einen klaren und deutlichen Begriff nur vom Geist des Menschen als Abgeschlossenem, nicht als mit dem Körper Vereintem haben könne.Als es darum geht, seinem Schüler Regius Wege aus dem Kreuzfeuer der scholastischen Kritik zu zeigen, ![]() Du musst zudem stets, wo sich die Gelegenheit bietet, privat wie öffentlich, bekennen, dass du glaubst, der Mensch sei ein wirkliches Seiendes an sich selbst (verum ens per se), nicht aber aufgrund äußerer Umstände (per accidens), und dass der Geist mit dem Körper wirklich und substanziell verbunden sei, nicht dem Ort oder der Anordnung nach, wie du es in deiner letzten Schrift hast.Das Gegenteil einer substanziellen Einheit ist also ein bloßes Zusammentreffen per accidens, etwa die bloße Gleichheit des Ortes. Wenn Descartes von substanzieller Einheit spricht, dann verneint er, dass der Geist lediglich zum Körper hinzutrete. Der mit dem Körper verbundene Geist unterscheide sich vielmehr hinsichtlich seiner Fähigkeiten von dem reinen Geist, indem er nämlich über Schmerzwahrnehmung und Sinnesempfindung verfüge. ![]() Dort nämlich [in deiner zehnten These], sagtest du aus demselben Grund, die Seele und der Körper seien unvollständige Substanzen; und daraus, dass sie [als getrennte] unvollständig sind, folgt, dass das, was sie zusammengesetzt ergeben, ein Seiendes an sich selbst (ens per se) ist.Unvollständig ist die unkörperliche Seele offenbar, insofern man sie als menschliche Seele anspricht. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Next: Begriffe von VermischtemUp: Menschen und Substanzen Previous: Menschen und Substanzen |
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