![]() ![]() ![]() ![]() Next: Determiniertheit beiderseitsUp: Menschliches und Unmenschliches Previous: Menschen und Engel Sarkasmus und EspritIn seiner Erwiderung auf Gassendi wird Descartes sarkastisch. Gassendi hatte, in seiner Kritik an den Meditationen, ihren Autor als ,verehrte Seele` angesprochen.![]() ![]() ![]() ), als Gegensatz zum Geist (esprit), hat im Christentum eine unrühmliche Geschichte.Ich werde dem Hinweis, den Descartes mit seiner Rede vom Fleisch macht, nun nachgehen. Daraus wird sich die Anregung ergeben, den reinen Geist weniger als individuellen Intellekt, sondern vielmehr im Sinne eines Gesetzes zu verstehen. Inwiefern der cartesische Geist dennoch individuell ist, werde ich anhand gerade dieser Interpretation anschließend zeigen.In seinem Schreiben an die Sorbonne zitiert Descartes aus dem Römerbrief des Apostels Paulus mit den Worten, es gebe keine Entschuldigung für die Unkenntnis seines Schöpfers. ![]() Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?Paulus bringt diese von ihm verdammte Leiblichkeit in einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Anfälligkeit des Menschen für die Sünde. Denn wir wissen, daß das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.Das Fleisch wiederum bedingt die Sünde, indem es eben die Körperbeherrschung, über die Engel verfügen, hemmt. Denn ich weiß, daß in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht.Bei Paulus hat das, was Descartes im Schreiben an die Sorbonne als Orientierungen am Nutzen und am Rechten kontrastiert, die Titel ,Fleisch` und ,geistliches Gesetz`. Die Fleischlichkeit hindert den paulinischen Menschen daran, seinem Willen und seiner Einsicht in das Gute zu folgen. Sie ist das, was den Geist daran hindert, rein zu sein.Was hier in Konflikt zueinander steht, sind nicht die Innenwelt menschlichen Erlebens und Handelns und sein Körper, oder die Psyche und das Soma. Vielmehr steht hier das Fleisch, die menschliche Leiblichkeit, gegen das geistliche Gesetz, eine allgemeine Norm. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Next: Determiniertheit beiderseitsUp: Menschliches und Unmenschliches Previous: Menschen und Engel |