Vorsatz der dritten Meditation ist, sich als Denkender mit sich selbst bekannter und vertrauter zu machen:

... meipsum paulatim mihi magis notum et famliliarem reddere (AT VII 34,16)

Mittel dazu ist das Selbstgespräch:

... meque solum alloquendo et penitius inspiciendo (34,16)

Descartes stellt zunächst wieder fest, daß er ein denkendes Ding sei, ego sum res cogitans (34,18). Dieses denkende Ding ist offenbar solcher Art, daß darin Weisen der Tätigkeit cogitatio sein können (cogitandi modi - quatenus cogitandi quidam modi tantùm sunt, in me esse sum certus, AT VII 35,1). Wichtig ist hier auch die Bestimmung der res cogitans als vieles nicht wissend. Die res cogitans tritt damit als Bedingung der Möglichkeit einer Wissensprivation auf. Sie besteht nicht erst mit dem Wissen, sondern bereits in der Möglichkeit, zu wissen oder nicht zu wissen (Vgl. Heidegger, SuZ p. 12: "Möglichkeit seiner selbst, es selbst oder nicht es selbst zu sein").
In der folgenden Diskussion der Regel 'illud omne esse verum, quod valde clare et dinstincte percipio' (35,15) erörtert Descartes, was ein Ding zu einem bezweifelbaren macht. Was vor allem bezweifelbar ist, ist die Annahme, daß gewisse Dinge außer mir existieren, von denen die Eindrücke herrühren, und denen sie ähnlich sind.

nempe res quasdam extra me esse, a quibus ideae istae procedebant, et quibus omnino similes erant (35,26).

Wie kann daran gezweifelt werden? setzt nicht ein Zweifel auch die prinzipielle Verfügbarkeit eines Entscheidungsverfahrens über die in Zweifel gezogene Sache voraus? Wenn es aber um die Frage geht, ob die Dinge, wie ich sie nicht sehe, mit den Dingen übereinstimmen, wie ich sie sehe, scheint kein solches Verfahren angebbar. Bestenfalls können verschiedene Perspektiven auf eine Sache verglichen werden.

Zweifeln kann ich an dem, was Geltung beansprucht. Descartes spricht hier von der Möglichkeit, einen thomistischen Wahrheitsanspruch auf adaequatio intellectu ad rem anzuzweifeln. Der Kern aber davon ist die Beanspruchung von Geltung. Die Geltung eines Satzes gewinnt in der thomistischen Auffassung lediglich die Form der Übereinstimmung mit dem wofür des Geltens. Aus zwei Gründen sind also Dinge bezweifelbar, wenn überhaupt:

  1. Sie beanspruchen Geltung
  2. Sie vermitteln etwas über etwas anderes oder sind selbst vermittelt.

In der ersten Meditation hatte Descartes systematisch jeden Anspruch einer Erkenntnisquelle zurückgewiesen, die mittelbar durch sich Erkenntnis über anderes vorstellt. Übrig blieb nur das unmittelbare. In der dritten Meditation liegt das Gewicht eher auf der Geltungsfrage. Was heißt es, Geltung zu beanspruchen? Geltung ist offenbar der weitere Begriff, sofern das 'ego cogito' gelten kann, ohne mittelbar oder vermittelt zu sein. Aber kann etwas unmittelbar gelten? Es gilt doch stets etwas als etwas.

Etwas, das nur existiert, gilt nie (...). Wer sagt, daß 'Tatsachen' gelten, die nicht Werte sind, redet ungenau, ja, gedankenlos (Rickert, System der Philosophie I, Allg. Grundlagen, 1921, p. 121).

Es gilt aber ja nicht das ego, sondern zunächst, daß es ein ego ist, das denkt (Heidegger). Dieses formell als Wert zu charakterisieren, insofern es nämlich gilt, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Gerade normative Setzungen, im Gegensatz zu Tatsachenbehauptungen, gelten unmittelbar, und nicht als etwas anderes. Werte gelten wohl für etwas, aber nicht als etwas. Die Geltung, die Descartes in Zweifel zieht, ist die Geltung von etwas als etwas. Unzweifelhaft gilt weiterhin etwas für etwas, solange es nicht als etwas anderen gilt.
(Siehe zum Geltungsbegriff auch H. Dingler, Das Geltungsproblem, Clausthaler Gespräche, 1949.)

Zur Geltung gehört gehört neben dem 'als' und dem 'wofür' auch ein Maßstab. Was Descartes genauer in der ersten Meditation anzweifelt, ist die Brauchbarkeit der Maßstäbe, anhand derer vermittelte Erkenntnisse gelten. In diesem Sinne fällt der Maßstab des Geltens mit der Adäquatheit des Mittels zusammen, über das die Geltung legitimiert wird.
Zur Geltung ist stets eine Schiedsrichterposition zu denken. Ob etwas gilt oder nicht, ist der Form nach eine Entscheidung, die als solche einen Entscheider voraussetzt.
Aber das, was Descartes nicht anzweifeln kann, gilt auch. Es gilt unmittelbar. Die Geltung des 'cogito, sum' ist vielleicht von derselben Art wie die der allgemeingültigen, tautologischen Sätze. Daß ein Satz falsch werden kann, hängt damit zusammen, daß er Mittel ist, um etwas vorzustellen, daß er 'von etwas' gilt. Tautologien gelten nicht in der Weise, daß sie falsch sein könnten. Sie gelten, wie das 'cogito, sum', unmittelbar. Es gibt unmittelbare Geltung, nur ist dies weniger eine falsifizierbare 'Geltung von etwas für etwas', sondern eine gesetzte 'Geltung, um zu ...'. Auch die Grammatik gilt, aber sie stellt nichts vor. Sie trifft nicht in erster Linie zu, sondern macht ein Zutreffen möglich. Die Grammatik ermöglicht der Aussage, zu gelten. Man sagt, die Grammatik gelte für die Sprache. Insofern Sprachen sich ändern, können Grammatiken an Geltung verlieren. Auf diese Art ist eine Grammatik falsifizierbar, obwohl sie nichts vorstellt. Was falsifizierbar ist, ist dann aber nur eine Darstellung der Grammatik in behauptender Form, nicht eine Festlegung oder gar die Grammatik selbst, nach der sich auch eine Darstellung einer Grammatik richtet.
Aber weder Grammatik noch Logik gelten in derselben Weise unmittelbar wie das 'ego cogito'. Das 'ego cogito' ermöglicht Geltung, indem es zweierlei setzt:

  1. den Entscheider, nämlich das ego. Gefordert ist die Übernahme der Geltungsentscheidung durch etwas, das Entscheidungen übernehmen kann. Das Wesen der res cogitans ist auch, diese Möglichkeit zu haben. Sie muß je eine sein, und sie ist dem konkreten Geltungsanspruch vorgeordnet - nulla alia re indiget ad existendum.
  2. Zweitens erfordert Geltung ein Denken, sofern Denken in dem Geltendmachen besteht. Es ist symbolisch. Wenn Descartes' Grundlage einfach nur lautet 'es wird gedacht', so heißt dies dennoch: es wird Geltung für etwas beansprucht. Es wird entschieden. Entschieden aber kann nur eine gewissermaßen unabhängige, einheitliche Instanz: eine Substanz.

Um Bezweifelbares genauer von unbzweifelbarem abzusondern, teilt Descartes seine cogitationes in Klassen ein (AT VII 37,1). Was er herausfinden will, ist, in welchen dieser Cogitationes Wahrheit und Falschheit liegen. Meint er Wahrheit in dem Sinne, in dem auch 'ego cogito' wahr ist, oder vielmehr Wahrheit qua mittelbarer Geltung?

in quibusnam ex illis aut veritas aut falsitas proprie consistat, inquiram (37,7)

Die Einteilung der cogitationes geschieht wie folgt:

  • tanquam rerum imagines, (...) quibus solis proprie convenit ideae nomen - z. B. Mensch, Chimäre, Himmel, Engel, Gott.
  • Cogitationes, die über einen Sachgehalt hinaus noch etwas mehr einschließen (aliquid etiam amplius AT VII 37,10).

Descartes schreibt zu letzerem genauer:

sed aliquid etiam amplius quàm istius rei similitudinem cogitatione complector (37,9-11).

Das heißt, auch Ideen bereits schließen einen Anspruch auf Geltung ein, mit ihrem Gehalt stellen sie zugleich etwas vor, und sind daher in ihrer Geltung bezweifelbar. Was jetzt hinzukommt, ist der Vollzug des Geltenlassens, was mehr ist als der bloße Anspruch oder die Möglichkeit, zu gelten. Die Cogitationes, die derart mehr einschließen, teilt Descartes ein in

  • voluntates sive affectus (37,11-2); Warum affectus? Ein Affekt ist eine Einwirkung. Daß etwas als Einwirkung auftreten kann, ist bereits mehr, als einen bewertbaren Gehalt zu haben. Als Einwirkung hat sich etwas schon in Geltung gesetzt. Indem ich etwas als Einwirkung empfinde, hat es bereits eine Geltung über seinen Gehalt hinaus.
  • judicia (37,12); Müßte nicht jeder Erscheinung von voluntates oder affectus bereits ein judicium vorausgehen? Judicia teilen mit voluntates und Affekten der Form nach, daß sie eine res cogitans voraussetzen, die den Gehalt als Geltendes auf sich bezieht. Ob ich will, leide oder urteile: es konstituiert sich in diesen Vorgängen das, was will, leidet oder urteilt, als eines. Dies gilt aber bereits für jede Art der cogitatio. Darüber hinaus nimmt die res cogitans im Fall der cogitationes, die 'mehr haben', etwas als eigenes an. Das 'mehr' ist: Verantworlichkeit qua Anerkennung des Anspruchs auf Geltung. Die Anerkennung eines solchen Anspruchs hat die Form einer Entscheidung (judicium), sie bedeutet eine Stellungnahme. Sie ist auch eine Integration des Anerkannten in das Denken. Die res cogitans eignet sich die Einwirkungen an, indem sie will, leidet, oder einfach nur urteilt.

Zu urteilen, bedeutet im wesentlichen: weitere Handlungen an die akzeptierte Entscheidung anknüpfen (Luhmann?). Es besteht also Vermitteltheit in zweierlei Weise: (i) das Urteil vermittelt zwischen dem Sachgehalt einer Vorstellung und dem Gegenstand der Außenwelt, und wichtiger: (ii) das Urteil erlaubt, an Handlungen andere Handlungen anzuschließen und so mittelbar zu handeln.

Im weiteren spricht Descartes über die Ideen, ohne daß über ihren Geltungsanspruch entschieden würde (si sola in se spectetur, 37,13 bzw. si tantum ideas ipsas ut cogitationis meae quosdam modos consideram, 37, 25-7). Ideen, derart an sich betrachtet, können nicht falsch sein. Sie bergen bloß die Möglichkeit, in einer Aneignung durch das Denken falsch gesetzt zu werden. Ihr Anspruch bewirkt auch keine Differenz von Wahrheit und Falschheit, solange das Denken ausgeklammert wird, das auf die Geltung sich verläßt. Ideen können so lange nicht wahr oder falsch sein, solange 'man sie nicht auf irgendetwas anderes bezieht' (nec ad aliud quid illas referam, AT VII 37,14 - Descartes vermeidet hier durch das Passiv die Rede von dem ego, das den Anspruch bewerten könnte.
Ideen können, si sola in se spectetur, zwar nicht wahr oder falsch sein, aber scheinbar kann wahr sein, daß das ego sie hat:

non minus verum est me unam imaginari ... (37,16)

Buchenau übersetzt 'ebenso wahr', Descartes schreibt allerdings 'nicht weniger wahr'. Was 'nicht weniger wahr' ist. braucht gar nicht wahr sein zu können.

Descartes fragt also: Was kann wahr oder falsch sein, (1) ideae, si sola in se spectetur, (2a) Wille, Affekte oder (2b) Urteile? Genauer lautet die Frage: Haben wir Falschheit zu fürchten (falsitas est timenda, 37,18)? Ob wir Falschheit zu fürchten haben, wird in den ersten beiden Fällen wie folgt entschieden:

Sofern überhaupt Wahrheit oder Falschheit in Betracht kommt, kann nur von Wahrheit die Rede sein

Enscheidend ist, daß bei Urteilen die Wahrheit/Falschheit in anderer Weise in Betracht kommt. Daß ich so und so urteile, ist unmittelbar wahr, jedoch ist mittelbar wahr das Urteil, das ich fälle.

Praecipuus autem error ... consistit in eo quòd ideas, quae in me sunt, judicem rebus quibusdam extra me positis similes esse sive conformes (AT VII 37, 22-5)

Werden die Ideen auf anderes bezogen, so liefern sie die die Materie des Irrens (errandi materiam, 37,28). Wenn die Ideen nur als Modi des Denkens behalndelt würden, würden die keinen Stoff zum Irrtum abgeben (Suarez nennt den Gehalt der Ideen 'unmittelbar bekannt'). Descartes erläutert:

Est nihilominus materia errandi, etiamsi eas ad nulla res extra me referam, cùm possim errare in ipsâ earum naturâ, ut si considerem ideam coloris, et dicam eam esse rem, qualitatem, seu potius ipsum colorem, qui per eam ideam repraesentatur, tale quid esse; ut si dicam albedo est qualitas, etiamsi illam ideam ad nullam rem extra me referam, ac dicam vel supponam nullum esse album, possem tamen in abstracto, etin ipsà albedine ejusque naturâ seu ideâ, errare (AT V 152).

Die Irrtumsmöglichkeit liegt also nicht genau im Außenweltbezug, sondern in der Behandlung der Ideen als berechtigte Vorstellung von etwas.

Die weitere Diskussion schränkt Descartes auf Ideen, si sola in se spectetur, ein. Vorläufig teilt er sie ein in

  • ideae innatae (siehe AT III, 383,2), z.B. res, veritas, cogitatio.
  • ideae adventitiae, z.B. Geräsche, Sonne, Wärme.
  • ideae a me ipso factae, z.B. Sirenen, Hyppogryphen.

Hiermit ist nicht gesagt, daß es von jeder Möglichen Art Ideen gibt; vielleicht sind auch alle Ideen eingeboren oder selbstgemacht (AT VII 38,19). Diese Frage wird anscheinend zurückgestellt. Descartes folgt weiterhin der Frage, was uns am ehesten irren lasse: nämlich der Bezug der ideae, die mir adventitiae scheinen, auf Dinge der Außenwelt, für deren Abbild wir sie halten.
Für die Ähnlichkeitsthese bietet Descartes folgende Argumentation an:

Nempe ita videor doctus a naturâ. Et praetereaexperior illas non a meâ voluntate nec proinde a me ipso pendere; saepe enimvel invito obversantur: ut jam, sive velim, sive nolim, sentio calorem, etideo puto sensum illum, sive ideam caloris, a re a me diversâ, nempe abignis cui assideo calore, mihi advenire. Nihilque magis obvium est, quàm utjudicem istam rem suam similitudinem potius quàm aliud quid in meimmittere (38,14-22).

(vgl. qualia.php.)
Dies ist eine Vermutung über die Legitimität vermittelter Erkenntnis, da die Erkenntnis darauf beruhen solle, daß etwas in mich hineingeschickt werde (immittere). Descartes spielt hiermit auf die eidola- bzw. species-Theorie an (vgl. Schmitter).
In einem weiteren Schritt bringt Descartes die Vermutung vor, die Ideen, auch wenn sie sich unwillkürlich einstellten, kämen durch eine mir unbekannte Fähigkeit zustande. Dies wäre ein deutlicher Fall dessen, daß sie nicht den Dingen ähneln, die sie vorstellen. Es tritt mit diesem Argument zweierlei zu Tage:

  1. Descartes hat nicht nur die Existenz der Außenwelt geleugnet und alles andere belassen, sondern er hat auch die Möglichkeit in Zweifel gezogen, zwischen Außen- und Innenwelt zu unterscheiden. Zwar kennt die res cogitans sich unmittelbar selbst, aber daraus folgt nicht, daß sie alles überschaut, was zu ihr gehört. Insbesondere kann sie sich über das im Unklaren sein, was ihre Ideen hervorbringt, auch wenn diese von einer anderen Substanz herrühren.
  2. Die res cogitans steht nicht einfach einer räumlichen Außenwelt gegenüber, sondern ist auch mit Empfindungen konfrontiert, die sich zwar evtl. in Ideen einer ausgedehnten Substanz niederschlagen, aber selbst weder räumlich sind, noch unmittelbar Teil der res cogitans selbst. Die res cogitans, drückt Descartes dies aus, besitzt vielleicht in sich eine ihr unbekannte Fähigkeit:
    ita forte etiam aliqua alia est in me facultas, nondum mihi satis cognita,... (AT VII 39, 11; siehe V, 152).

    (Diese unbekannte Fähigkeit spielt auch in der ersten und sechsten Meditation eine Rolle.)

Was Descartes hiermit diskutiert, ist folgende These:

Die Ideen ähneln den Dingen der Außenwelt, weil sie ja deren Ursache zu sein scheinen.

Solche Ideen sind mir bewußt als Bilder von Dingen der Außenwelt, und daher liegt es nahe, ihre Verursachung durch Dinge der Außenwelt fraglos anzunehmen. Descartes weist aber darauf hin, daß die Erzählung einer Kausalgeschichte, die eine Kette von Vermittlungen zwischen Ding und Geist darstellt, nicht dazu benutzt wird und werden sollte, die Idee in ihrem Geltungsanspruch zu legitimieren. Eine Idee wird nicht einfach dann als wahr bewertet, wenn ihr Ursprung in kausaler Sprache aufgedeckt wird. Vielmehr spielen gerade für die Erzählung einer solchen Geschichte bereits andere Ideen eine Rolle. So lautet die entsprechende Geschichte im Fall der Idee der Sonne:

Den Gesichtseindruck eines hellen Flecks am Himmel habe ich daher, daß weit weg ein unmermeßlich großer Feuerball seine Lichtstrahlen in meine Richtung sendet.

Damit wird zwar erklärt, wie die sinnliche Idee der Sonne zustandekommt, aber gerade der Gehalt der sinnlichen Idee wird seiner Legitimität beraubt zugunsten der weniger sinnlichen Ideen von Lichtstrahlen, Feuerbällen und großen Entfernungen.

ratio persuadet illam ei maxime esse dissimilem, quae quàm proxime ab ipso videtur emanasse (39,27-9).

Die Verneinung der Ähnlichkeitsthese hat auch folgende Konsequenz:

The object of my perception is (normally) a cause of it, but it is only one cause among quite a few, and it has no special standing in the causal explanation as such (Schmitter p. 383).

(Vgl. auch Keating.)

realitas obiectiva

  • AT VII 8,20-23: sumi enim potest vel materialiter, pro operatione intellectûs, quo sensu me perfectior dici nequit, vel objective, pro re per istam operationem repraesentatâ.
  • AT VII 232,12-5: cùm ipsae ideae sint formae quaedam, nec ex materiâ ullâ componantur, quoties considerantir quatenus aliquid repraesentant, non materialiter, sed formaliter sumuntur;...
  • Keating p. 422 fn. 17: In that stage of the Meditations, Descartes is discussing internal differences between thoughts.
  • Vgl. Realität, Objekt, Referat 'objektive Realität'.

Die objektive Realität einer Idee wird als Mittel eingeführt, sie von anderen Ideen unterscheiden zu können. Ideen unterscheiden sich nicht durch ihre Form, denn diese Form ist für alle lediglich, cogitatio einer res cogitans zu sein. Die Unterschiedenheit von Ideen wird nur durch den Gehalt dessen greifbar, was sie darstellen. Es gibt also an einer Idee notwendig dann einen Gehalt, wenn sie überhaupt als von anderen unterschiedene Idee besteht. Descartes hat bereits eine Idee seiner selbst als res cogitans. Da dies die Idee eines Wesens ist, das Ideen haben kann, ergibt sich zwangsläufig, daß diese anderen Ideen einen anderen Gehalt haben, auch wenn einfach wieder die Ideen einer res cogitans als Gegenstand sind. Allerdings ist uns der Gehalt unserer Ideen nicht in der Weise bekannt, daß wir ihn aus einer vermittelnden Instanz kennen, die Natur ihres Gehaltes kann also zwar unbedacht bleiben, aber nicht bezweifelt werden. Das, was die Ideen des Himmels, des Menschen, der Engel oder Gott voneinander unterscheidet, kann uns unmittebar bewußt sein, und offenbar sind diese Ideen voneinander verschieden:

patet easdem esse ab invicem valde diversas (40,11).

Darauf folgt unmittelbar das Argument:

Nam proculdubio illae quae substantias mihi exhibent, majusaliquid sunt, atque, ut ita loquar, plus realitatis objectivae in secontinent, quàm illae quae tantùm modos, sive accidentia, repraesentant; etrursus illa per quam summum aliquem Deum, aeternum, infinitum, omniscium,omnipotentem, rerumque omnium, quae praeter ipsum sunt, creatorem intelligo,plus profecto realitatis objectivae in se habet, quàm illae per quas finitaesubstantiae exhibentur (40,12-20).

Ein solches Argument ist heute nicht mehr unmittelbar verstehbar. Es muss gefragt werden:

  1. Was genau ist realitas obiectiva an einer Idee?Siehe hierzu die zweiten Erwiderungen. Caterus setzt in seinen ersten Einwänden das erkannte Ding mit dem Objekt der Erkenntnis gleich. Dann wird nicht verstehbar, wie Ideen, si sola in se spectetur, eine objektive Realität haben könnten.
    Sed quid est esse objective in intellectu? Olim didici: est ipsum actum intellectus per modum objecti terminare (AT VII 92,14).

    Was Caterus hier 'früher gelernt' hat, entstammt der Tradition von Heinrich von Gent bis Suarez. Er folgert:

    realitas enim objectiva pura denominatio est, actu non est (92,26).

    Descartes betont in seiner Entgegenung, daß es einen Unterschied in den Ideen gebe, ohne daß klar wäre, wie dieser dadurch zustande käme, daß sich der Verstand nach äußerlichen Dingen richte.

    Ubi advertendum, illum respicere ad rem ipsam tanquam extra intellectum positam, ratione cuius est sane extrinseca denominatio quòd sit objective in intellectu; me autem loqui de ideâ, quae nunquam est extra intellectum, et ratione cujus esse objective non aliud significat quàm esse in intellectu eo modo quo objecta in illo esse solent (AT VII 102,9-15).

  2. Warum haben Ideen von Substanzen mehr objektive Realität, wo sie doch weniger sinnlichen Gehalt haben?
    Substanzen haben mehr obj. Realität als Attribute. Sie werden distinctius erkannt (AT VII 33,22), d.h. sie sind unterscheidbarer, haben also mehr obj. Realität.
  3. Warum hat enthält die Idee Gottes die meiste objektive Realität?
    Unendliche Substanzen haben mehr obj. Realität als endliche. Da Gott ewig, unendlich, allmächtig usw. ist, ist er gegen nichts abgrenzbar. Es läßt sich gerade hiergegen nur alles Eingrenzbare, unterscheidbare als solches abgrenzen. Gott als das Unterschiedslose geht jeder Möglichkeit einer Unterscheidung voraus, indem er zum Begriff des Unterscheidens selbst mitgedacht werden muß (George Spencer Brown).(Ist denn wirklich die Unendlichkeit eines Bereiches Vorraussetzung für das Treffen von Unterscheidungen?

In einen zweiten Schritt reformuliert Descartes die These, die er eben verworfen hatte, in angemessenerer Begrifflichkeit: Daß die Ideen eine vom Denken unabhängige Sache vorstellen, müsse eine Art Ursache außerhalb des Denkens haben. Zwar ist die res cogitans die Ursache der Ideen, indem sie die Substanz ist, deren Modi sie sind. Als Modi aber unterscheiden sich die Ideen nicht. Also muß eine von der res cogitans verschiedene Ursache der Unterschiedlichkeit der Ideen angenommen werden.

Jam verò lumine naturali manifestum est tantumdem ad minimum esse deberein causâ efficiente et totali, quantum in ejusdem causae effectu. Nam,quaeso, undenam posset assumere realitatem suam effectus, nisi a causâ? Etquomodo illam ei causa dare posset, nisi etiam haberet? Hinc autem sequitur,nec posse aliquid a nihilo fieri, nec etiam id quod magis perfectum est, hocest quod plus realitatis in se continet, ab eo quod minus. Atque hoc nonmodo perspicue verum est de iis effectibus, quorum realitas est actualissive formalis, sed etiam de ideis, in quibus consideratur tantùm realitasobjectiva (40,21-41,5).

Die Ursache einer Idee ist dabei nicht eine Ursache, die etwas dingliches hervorbringt, sondern die Ursache für die Änderung der modi cogitandi.

If, as Aquinas held, a concept of a F-thing were formed by a process whereby the substantial form F inheres in hte intellect, which was only potentially F before, then concept-formation would also be the creation of a new substance. On Descartes' view the formation of a new idea - taken formally - ought to be considered a merely modal change (Schmitter p. 380).

Die Ursache der Unterscheidbarkeit meiner Ideen muß 'mindestens genauso viel objektive Realität enthalten' wie die Ideen selbst.

nisi in me posita sit ab aliquâ causâ, in quâ tantundem ad minimum sit realitatis quantum esse in calore vel lapido concipio (41,12-4)

(1) Was heißt hier Realität?

Gewöhnlich verwendet Descartes den Begriff nicht ohne Beiwort (Hist Wb.). Die Realität muß formaliter vel eminenter genausoviel Realität enthalten (41,7 und 165,10-13), d.h. es muß ein solches Quantum an Realität in der Ursache vorhanden sein, daß es an die Stelle der formal vorhandenen Realität treten kann (Buchenaus Übersetzung von AT VII 161,10-3). Mittelbar heißt das: Es ist dort etwas, was die Unterscheidbarkeit meiner Ideen bewirken kann, indem es so wirkt wie etwas, das actualiter so unterschieden ist (actualiter sive formaliter: AT VII 47,23). Die Forderung, die Realität müsse eminenter in der Ursache sein, ist allgemeiner: auch etwas actualiter so unterschiedenes wirkt so, als wäre es derart unterschieden.

(2) Warum muß es mindestens ebensoviel Realität sein?

(a) Vielleicht spricht Descartes mehrdeutig. Einerseits würde 'objektive Realität' bedeuten: 'Unterscheidbarkeit hinsichtlich des Gehaltes einer Idee', andererseits bedeutet 'Realität' (ohne Beiwort) schlicht: wirkliche Existenz in der Welt. Descartes schriebt etwa:

quia omnis idea causam suae realitatis objectivae habere debet realiter existentem (165,14-5)

Warum kann auf eine realiter existierende Ursache geschlossen werden? Unterschiede sind stets Unterschiede von etwas. Die Unterschiede meiner Ideen haben dieses etwas, ihr Material, das sie unterscheiden, nicht allein aus meiner Denktätigkeit. Qua Produkte der Denktätigkeit unterscheiden sie sich nicht voneinander. Die Forderung, es müsse dann etwas existieren, das einen Unterschied bewirkt, ist relativ unschuldig. Sie gehört in die Reihe der Forderungen an jede Unterscheidung:

  • Jeder Unterschied wird von jemandem gemacht
  • Jeder Unterschied wird bezogen auf gleich bleibendes gemacht
  • Jeder Unterschied ist ein Unterschied zwischen etwas und etwas

Nun stammt aber die materia errandi nicht aus mir qua causa efficiens. Bewirkt durch ein mir äußeres ist also (i) der Unterschied als motivierter, (ii) das Material des Unterschieds. Moderner: (i) die Intension, (ii) die Extension des Unterschieds.
(In der sechsten Meditation scheint Descartes Ideen voneinander zu unterscheiden, ohne ihren sinnlichen Gehalt zu betrachten.)

(b) Ursache eines Unterschiedes, auch eines Gradunterschiedes, kann nur selbst wieder ein entsprechender Unterschied sein. AT VII 41,23-4 spricht Descartes davon, die Ursache einer Unterscheidung müsse genausoviel objektive Realität enthalten, d.h. sie muß genauso 'stark' unterschieden sein. Die Ursache scheint hier etwas zu sein, das selber wieder objektive Realität haben muß, von objektiver Realität spricht Descartes aber nur in Bezug auf Ideen (161,4). Ideen können die Ursache weiterer Ideen sein (una idea ex aliâ nasci possit, AT VII 42,6), allerdings kann ihre Unterscheidbarkeit auch durch formale Realitäten verursacht sein (42,10). Eine formale Realität scheint ein entsprechender Unterschied von Dingen an sich selbst zu sein:

sed tandem ad aliquam primam debet deveniri, cujus causa sit instar archetypi, in quo omnis realitas formaliter contineatur, quae est in ideâ tantùm objective (42,8-11)

D.h. dieselbe Unterscheidbarkeit, die den Bedeutungsgehalt der Idee ausmacht, ist Form von etwas. Die Ursache der Idee eines Kugelschreibers ist etwas, das die Form eines Kugelschreibers hat.

Gilt das ex nihilo nihil fit? Es lautet

quod nihil nequeat esse causa efficiens rei (163,1).

(Siehe AT III 505.)
Die Ursache der Unterscheidbarkeit meiner Ideen kann also nicht nichts sein. Wenn 'nicht nichts zu sein' heißt unterscheidbar zu sein, dann besteht die Gefahr, Gott selbst für nicht zu erklären.
Einen Unterschied aus der Unterschiedslosigkeit hervorzubringen, versucht etwa Hegel in der Wissenschat der Logik:

Das reine Sein und das reine Nichts ist also dasselbe. (...) Ihre Wahrheit ist also diese Bewegung des unmittelbaren Verschwindens des einen in dem anderen: das Werden; eine Bewegung, worin beide unterschieden sind, aber durch einen Unterschied, der sich ebenso unmittelbar aufgelöst hat (WdL 1,1,C,a)
Der Trieb, in dem Sein oder in beiden eine feste Bedeutung zu finden, ist diese Notwendigkeit selbst, welche das Sein und Nichts weiter führt und ihnen eine wahre, d.i. konkrete Bedeutung gibt (Enc. par. 87, Anm. 1).

Einleuchten könnte folgendes:

Alles hat eine Ursache, d.h. genauer: jede Veränderung hat eine Ursache. Allegemeiner gefaßt: jede Unterschiedlichkeit hat einen Grund.

Unterschiede haben einen Grund in zwei Weisen: (i) ein Motiv (Spencer Brown), (ii) eine Grundfläche, von der das Unterschiedene beiderseits abgehoben wird (Hegel, WdL, Lehre vom Wesen 1,3). Ergänzt werden muß noch:

Jede Unterscheidung hat einen Grund in einer weiteren Unterscheidung

Unmittelbar folgt dies, da jede Unterscheidung eine Unterscheidung zwischen Unterschiedenheit und Nichtunterschiedenheit voraussetzt; aber diese Unterscheidung muß nicht denselben Gehalt haben. Außerdem muß noch mehr gefordert werden:

Jede Unterscheidung hat einen Grund in einer Unterscheidung, die mindestens ebensoviel 'Unterschied macht'.

Aber was heißt es, mehr oder weniger viel Unterschied zu machen?

Die Unendlichkeit ist weder formaliter noch eminenter in mir enthalten. Formaliter nicht, weil ich endlich bin. Eminenter nicht, weil dies hieße, ich könnte die (aktuale) Unendlichkeit hervorbringen. Unendlichkeit ist nicht bloß als negativ bestimmt zu denken:
manifeste intelligo plus realitas esse in substantiâ infinitâ quam àm in finitâ (45,25-6)

Dies ist nicht unmittelbar einleuchtend, und sollte begründet werden.

priorem quodammodo in me esse perceptionem infiniti quàm finiti (45,28-9)

Das Argument könnte also lauten: etwas als endlich zu bestimmen, heißt, bereits über dessen Grenzen hinaus zu sein. Vielmehr setzt der Begriff der Endlichkeit selbst ein darüber Hinausgehen voraus. Es muß sobald ich mich als endlich bestimme, eine idea entis perfectioris in mir sein (46,2), ex cujus comparatione defectus meos agnoscerem (46,4, siehe AT V, 153).
Daß ich mir die Unendlichkeit nicht konkret vorstellen könne, ist kein Einwand. Schon in der Behauptung der Unvorstellbarkeit des Unendlichen ist dies gesetzt. Die Bestreitung der Denkbarkeit denkt also schon, was sie bestreitet:

sufficit me hoc ipsum intelligere (AT VII 46,23)

Mit jeder positiven Bestimmung wird die Negation als Möglichkeit gedacht. Damit folgt aber noch nicht die Existenz eines unendlichen Wesens. Weil ich mich selbst als sterblich erkenne, folgt auch nicht die Unsterblichkeit eines anderen existierenden Wesens. Gerade das Unterschiedslose, Unendliche könnte 'nichts' sein, da es ja keine Bestimmung hat. Über das Nichts schreibt Descartes:

animadverto non tantùm Dei (...), sed etiam, ut ita loquor, nihili, sive ejus, quod ab omni perfectione summe abest (...) et me tanquam quid inter Deum et nihili (54,13-7)

Die Idee des Nichts ist also gleichursprüglich mit der Idee Gottes. Die Idee der unvollkommenen res cogitans ist einerseits durch die des Nichts, andererseits durch die Gottes eingrenzbar. Das Nichts ist bloß das negative Extrem der Absolutheit. Das Nichts zu denken, heißt also auch, Gott zu denken.

Descartes bringt aber auch ein Argument, daß das Wirkliche einen Primat vor dem Möglichen habe:

Ac denique percipio esse objectivum ideae non a solo esse potentiali, quod proprie loquendo nihil est, sed tantummodo ab actuali sive formali posse produci (AT VII 47,20-3).

Dies erinnert an Aristoteles' Metaphysik, 1049b5, in der es heißt:

... offenbar [ist], daß die Wirklichkeit (energeia) früher (proteron) ist das Vermögen (dunamews).

Aristoteles schreibt, die Wirklichkeit sei dem Begriffe (logw) und dem Wesen nach (tê ousiâ) früher, nicht aber notwendig der Zeit nach. (nicht alles möglich muß wirklich sein: 1071b13.) In diesem Sinne wird das, was für die Erkenntnis früher ist (tê gnwsei), so behandelt, als sei es früher schlechthin (1018b30). Dem Wesen nach früher ist wiederum das, was ohne ein anderes sein kann (1019a3), also ist etwa die cartesische Substanz früher als ihre Akzidentien.
Die Idee der Unendlichkeit und Unterschiedslosigkeit kann auch nicht durch Addition anderer Ideen zustande gekommen sein:

Nam contrâ, unitas, simplicitas, sive inseperabilitas eorum omnium quae in Deo sunt, una est ex praecipuis perfectionibus quas in eo esse intelligo (AT VII 50,17-9)

Das absolut Eine kann als solches nicht Produkt einer Addition sein.

Leibniz kritisiert: Descartes habe zwar bewiesen, daß es Gott gebe, sofern wir die Idee Gottes hanben, aber nicht, daß wir diese Idee haben müßten.

Modern reformuliert:

  1. Ich habe eine Idee von mir selbst als unterschieden zu Anderem. Das heißt: ich habe mindestens zwei verschiedene Ideen.
  2. Ideen haben einen Gehalt, indem sie (i) Ideen von etwas bestimmten sind und (ii) sich von anderen Ideen unterscheiden.
  3. A zu kennen, bedeutet auch, non-A (das kontradiktorische Gegenteil zu A) zu kennen. Hier kann eingewendet werden, daß ein 'digitales' Sprachverständnis' vorliege, Sprache sei aber analog (Wilden). Gegenargument: analoge Sprachen handeln nicht von Existenz, also kann die Frage nach der Existenz Gottes bereits nur in einer digitalen Sprache gestellt werden.
  4. Eine Idee als unterschieden von anderem zu haben, bedeutet, den Unterschied zwischen Unterschiedlichkeit und Ununterschiedenheit zu kennen. Das Unterschiedslose hat keine weitere Bestimmung außer der, keine Bestimmung zu haben. Unendliches kann nicht sinnlich bestimmnt sein.
  5. Da ich weiß, daß ich endlich bin (45,21), habe ich die Idee von etwas Ununterschiedenem und Unendlichen (Endlichkeit und Unterschiedenheit sind hier gleich wirksam).
  6. Nur Unterschiede machen Unterschiede (Spencer Brown, Gregory Bateson).
  7. Der Unterschied zwischen Unendlichem und Endlichem bzw. zwischen Unterschiedenem und Ununterschiedenem ist nicht ein Unterschied in mir, sondern ein Unterschied von mir zu anderem. Ich bin selbst weder unendlich noch unterschiedslos. Der Grund des Unterschieds zwischen Endlichem und Unendlichen kann nicht im Endlichen liegen.
  8. Ich selbst kann nicht Ursache der Unterscheidbarkeit aller meiner Ideen sein.
  9. Also ist etwas außerhalb meiner selbst diese Ursache.

Alternativ könen die folgenden Prämissen verwendet werden:

  • Ideen sind Unterschieden zur Gesamtheit aller Ideen (Holismus; De Saussure).
  • Eine rein private Gesamtheit verschiedener Ideen ist nicht möglich (Privatsprachenproblem).
  • Ich kann das Unterschiedslose und Unendliche nicht selbst als positives Denken.

(Warum die objektive Realität nicht aus dem ego allein stammen kann, verdeutlicht Cronin. Zum Kausalprinzip: AT VII 135 und 165.)
Etwas anderes als ich selbst, dafür kommt in Frage:

  • Die Außenwelt
  • Gott
  • Ein böser Geist
  • Eine mir unbekannte Fähigkeit in mir (außerhalb dessen, was ich als 'ich selbst' begreife).

Daß nicht genau die Existenz des biblischen Gottes bewiesesn ist, gesteht Descartes gewissermaßen ein:

hinc necessario sequi, non me solum esse in mundo, sed aliquam aliam rem, quae istius ideae est causa, etiam existere (42,22-4).


Anmerkungen
    A. Wilden, Systems and Structure - Essays in Communication and Exchange, London 1972, p. 193ff., stellt wie folgt gegenüber:
    analog aspect:          digital aspect:
    continuus scale          discrete untis
    positive, actual quantities          positive and negative representation of quantities
    no zero          dependent on zero
    'more or less', 'both...and...'          'either...or...'
    position, context, situation          text, message
    free flow of meaning          binding of signification
    Connaître          Savoir
    'A difference that makes a difference may introduce the distinction into the continuum of differences' (Wilden, siehe Gregory Bateson)


 
 
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