• Magisterarbeit
  • Gewirth.
  • deutliche Ideen bei Descartes, Med. 5.
  • distincte: Princ. I,45 und I,11
  • Schmerz klar, aber nicht distinkt: VIII 22; Kenny p. 121.
  • confuse = aus der Einheit mit dem Körper: AT III 493,13, vertreten durch Gueroult.
  • Ryle p. 244: Hurts and itches cannot (...) be distinct or indistinct, clear or unclear.
  • Locke, essay, II,xxix.
  • distinkt vs. adaequat (Spinzoa).
  • mit den richtigen Begriffen die richtigen Dinge beschreiben; es gibt nur zwei klare Arten von Begriffen (AT III 663).
  • Klarheit als Unterscheidbarkeit: Kant, KrV B 414 fn.
  • Klarheit und Deutlichkeit bei Kant: KrV B 755 fn.
  • zu Klarheit und Deutlichkeit in Aristotelesrezeption der Rennaissance vgl. Eckhard Kessler: "Method in the Aristotelian Tradition: Taking a Second Look", in: D.A. Di Liscia / E. Kessler / C. Methuen (Edd.): Method and Order in Renaissance Philosophy of Nature. The Aristotle Commentary Tradition, Aldershot, Ashgate, 1997, 113-142, p. 118 (Aristoteles: 102b2).

konfuse Ideen

Hist. Wörterb., Art. 'klar und deutlich':

Descartes habe Ideen zunächst eingeteilt in klare und unklare, von den klaren seien wiederum diejenigen distinkt, die unabhängigen Bestand haben.

Substanz als unabhängig Seiendes ist dazu unmittelbares Korrelat, und mehr noch: die Garantie, daß es alles gibt, das wir klar und deutlich erfassen können, garantiert nur Substanzen (mit Eigenschaften?) als Seiende.

Ideen, die deutlich sind, müssen (bei Descartes) auch klar sein. Bei Leibniz wird das anders, als Kreuzklassifikation (Princ. I parag. 45+46 für Descartes).
Arnauld setzt klar und distinkt gleich: clare = clare et distincte. (Logik p. 63) der Gegenbegriff, confuse, ist schillernd.

Zum Verhältnis Descartes/Arnauld

Cassirer bemerkt in seinem Descartes-Buch, daß zwar die Logik von Port Royal als "Schulbuch des Cartesianismus" gelten könne (233), daß aber die augustinische Gnadenlehre zum stoischen Ideal der "Souveränität und der unbedingten 'Autarkie' des Willens in schroffsten Gegensatz" (228) stehe. Insbesondere könne der Jansenist Arnauld damit nicht in letzter Konsequenz cartesisch denken; allgemein bestehe eine Spaltung zwischen Jesuiten und Janseniten (235). Pascal ziehe die entsprechenden Konsequenzen (233f.).

Wenn doch Ideen zum Bereich des cogitare gehören und alles im Bereich des cogitare unmittelbar gewiß ist, wie kann es dann unklare Ideen geben? Es muss die Unklarheit durch etwas bestehen, das nicht selbst qua (in seinem eigenen Sein) unklares aus dem Bereich des cogito ausgeschlossen ist.

Aus der Logik von Port Royal

Gegenbegriffe: clarté vs. obscurité; distinction vs. confusion.Bei Descartes wäre nur Obskurität in genauem Gegensatz zu Klar-und-Deutlichkeit bzw. zur Deutlichkeit allein.

Was sind konfuse (bzw. undeutliche) Ideen?
undeutlich:

  • solche, deren Details wir nicht kennen, wie das Bild des Tausendecks (p. 34)
  • (!) Allgemeinbegriffe: or, le mot de chose, res, marque un attribut très générale et très confus de tout objet (p. 92).Vgl. hier suppositio confusa vs. determinata in der scholastischen Logik.
  • Attribute sind klare Ideen ihres suppositum simplex (d.i. ihres linguistic meaning), dagegen konfuse Ideen ihres suppositum confusum tantum (Hispanus), d.i. der jeweiligen Träger der Eigenschaft (p. 96).
  • (!) formale Bezeichnungen, d.h. solche, die die Form von etwas bezeichnen. Z.B. ist "Körper von P" konfus, da die Materie nicht über die Zeit hin dieselbe bleibt. Deutlichere Beispiele sind Flußnamen, Namen von Wirbelstürmen etc. Hiermit sind dem Bereich der klaren Ideen sehr enge Grenzen gesetzt.

unklar:

  • im allgemeinen: falsche Ideen (confuses, que l'on peut aussi appeler fausses, p. 69)
  • Ideen von Sinnesqualitäten, wie Farbe, Klang, etc. (p. 64), und zwar, weil wir uns darin täuschen, was die Gegenstaende dieser Ideen sind. Eigentlich sind diese Qualitäten nur im Geiste (n'est que dans l'esprit, p. 65)
  • pesanteur (p. 67) im Sinne einer Attraktivkraft in den Körpern.
  • materielle Seele (p. 68), und zwar weil eine Materie nicht subtiler als eine andere sein kann. Falsch ist hier also die Annahme, die res extensa habe ungeometrische Eigenschaften.
  • Ideen, die durch leichtfertige Assoziation zustande kommen (p. 70)

unklar und undeutlich:

  • Ideen, die kraft empirischer Voraussetzungen etwas bezeichnen, wie "die Meinung des Aristoteles" (p. 61). i. d. Sinne sind auch Ideen wie "der größte Mensch" nicht equivoque (p. 62), sondern bzgl. ihrer Extension konfus (Extension/Intension: p. 52).
  • eine Idee, die ohne Angabe spezieller Qualitäten referiert, die ihren Sinn je nur durch Assoziation erhält. Besonders Relativ- (97f.) und Demonstrativpronomina (p. 93). Dabei gilt das linguistische meaning der Demonstrativa selber als idée confuse de 'chose présente', das zwar Ideen über die Beschaffenheit des Denotats anregt, aber nicht bezeichnet.Hiermit kommen zwei allgemeine Merkmale zusammen: (1) suppositio confusa: allgemein zu referieren, und (2) Konfusion durch implizite Assoziation. Das macht die Arnauldsche Therie der Demonstrativa interessant.

Dagegen sind klare Ideen:

  • die Idee des ego als Denkendes, Urteilendes etc. (p. 63)
  • figure, mouvement, repos (p. 63)
  • lêtre, l'existence, la durée (p. 64)

 
 
 
 
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